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Erlangen

THE ARTIST IS NAKED: Lilly Urbat und Claudia Holzinger als Teil der Sammlungsausstellung im Kunstpalais in Erlangen

Erlangen , 15.01.2025

Bereits viele Jahre unterstützt das Kunstpalais in Erlangen das Duo HOLZINGERurbat ebenso wie die Solopraxis der beiden CEOs Claudia Holzinger und Lilly Urbat. Mit ihren Arbeiten bereits seit 2017 in der Sammlung der Stadt Erlangen vertreten und auch in der Rolle als Workshopleiterinnen im Begleitprogramm der Ausstellungen, ist die Praxis von HOLZINGERurbat immer eng mit dem Kunstpalais in Erlangen verbunden.

Über THE ARTIST IS NAKED
Mit der Ausstellung THE ARTIST IS NAKED wirft das Kunstpalais einen Blick auf unverhüllte Arbeiten aus der Städtischen Sammlung Erlangen rund um die Themen Körper, Nacktheit und Künstler*innenselbstbildnis von den 1960er-Jahren bis heute. Ergänzt durch ausgewählten Leihgaben entstehen dabei spannende Dialoge über Zeitgeschehen, erkämpfte Freiheiten und anhaltende Bedürfnisse.

In den 60ern begannen Künstler*innen ausgehend von der Happening- und Fluxusbewegung ihre Körper als Medium einzusetzen. In Performances, Fotografie und Videokunst suchte man mit nackten Körpern und bewusster Provokation die Befreiung von gesellschaftlichen und politischen Zwängen und schuf ausdrucksstarke Statements im Kontext der Bürger- und Menschenrechtsbewegung, Frauenbewegung und sexuellen Revolution.

Auch heute noch bedienen sich Künstler*innen gern des eigenen Körpers als Kunstobjekt. Mal mit viel Humor, mal schockierend oder sogar verführerisch, aber stets ganz unverhüllt gewähren sie Blicke auf mehr als nur nackte Tatsachen. Denn Körper und Nacktheit sind als Themen immer noch brandaktuell – Fotos der weiblichen Brust erscheinen schließlich in den Sozialen Medien noch genauso skandalös und zensurbedürftig wie vor 60 Jahren. Es sind Geschichten über Emanzipation, Befreiung, Selbstfindung- und Akzeptanz, die die Sammlungsausstellung the artist is naked im Kunstpalais erzählt.

Mit Arbeiten von Soufiane Ababri, Eileen Almarales Noy, Kensise Anders, Cassils, John Coplans, Zuzanna Czebatul, Anna Ehrenstein, Valie Export, Zohar Fraiman, Rosie Gibbens, Georg Herold, Claudia Holzinger, Rebecca Horn, Jürgen Klauke, Gerhard Richter, Gustav Seitz, Lars Teichmann, Juergen Teller, Michael Ullrich, Timm Ulrichs, Lilly Urbat, Milena Wojhan und Sonja Yakovleva.

Eröffnung: 24.01.2025 / 19 Uhr
Ausstellungszeitraum: 25.01.2025 - 27.04.2025

Öffnungs­zeiten
Di – So: 10 – 18 Uhr
Jeden ersten Do: 10 – 20 Uhr

🐮Lilly Urbat in „the artist is naked“ 🐮

In ihrer Fotoserie „My Body My Choice“ (2024) blickt die Künstlerin Lilly Urbat die Betrachter*innen direkt an. Ihren eigenen (meist nackten) Körper setzt sie in fast allen ihren Werken ein. Oft benutzt sie dabei digitale Bildbearbeitung und auch KI, um ihren Körper zu verfremden und zu verwandeln. 🤖

Ein Foto in der Ausstellung „the artist is naked“ zeigt die Künstlerin als Mischung aus Kuh und Mensch inklusive Euter und Kuhflecken in verschiedenen Posen auf einer grünen Weide. Der Einsatz von KI, inklusive deren Glitches, ist hier offensichtlich: Kuh- und Künstler*innenkörper verschmelzen zu einem künstlichen Avatar mit seltsamen fleischigen Auswüchsen oder verschwommenen Gesichtern.
Mit dem Titel der Fotoserie spielt sie außerdem auf die politischen Kämpfe um das Abtreibungsrecht von Frauen an.

Die Werke von Lilly Urbat (*1988 in Hersbruck, Deutschland) und allen andern Künstler*innen der Ausstellung „the artist is naked“ könnt ihr noch bis einschließlich 27. April 2025 im Kunstpalais entdecken!

🖼 Die Künstlerin vor ihrem Werk während der Eröffnung im Januar 2025, 📸David Haeuser

Lilly Urbat: aus der Serie: My Body My Choice (2024)

💐 Claudia Holzinger in „the artist is naked“ 💐

Die Künstlerin nutzt das Absurde, Explizite und eben nur scheinbar Peinliche gekonnt, um viel über Körperpolitik, Rollenkonzepte und etablierte Machtstrukturen zu erzählen. In ihren Arbeiten nutzt Holzinger häufig selbstgebaute Requisiten, um die menschliche Figur zu verwandeln.

In „Helpless when she smiles“ (2016) – so lautet übrigens auch der Titel eines Backstreet Boys-Song – verhüllt die Künstlerin ihren Körper von Kopf bis Fuß in einem pinken Spandexanzug. Mit blonder Perücke posiert sie aufreizend und anonym auf einem Sofa. So abstrahiert und reduziert sie zum einen die Zurschaustellung des weiblichen Körpers, zitiert aber auch klassische Darstellungstraditionen, in denen Frauen-Figuren nicht als individuelle Personen auftreten, sondern objektiviert werden.

Lars Teichmanns benachbarte „Madame Récamier“ (2015) korrespondiert nicht nur farblich mit Holzingers Fotografie, sondern ist vielerlei Hinsicht ein spannender Gegenpart zum knieenden Selbstporträt der Künstlerin.

🖼 Die Künstlerin vor ihrem Werk während der Eröffnung im Januar 2025, 📸David Haeuser

Claudia Holzinger: Helpless when she smiles (2016)

Kunstpalais Erlangen +49 (0)9131.86-2735 E-Mail Website

Palais Stut­ter­heim Markt­platz 1 91054 Erlangen