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Austellungsansicht von Claudia Holzinger und Lilly Urbat in Hamburg
Austellungsansicht von Claudia Holzinger und Lilly Urbat in Hamburg

GALERIE LADØNS, Hamburg, 2021

NOW WE HAVE THE SALAD

Ausstellung in Zusammenarbeit mit Janina Zais

An vielversprechenden Orten kann ein Körper die Form von Fantasien, Erinnerungen oder Ängsten annehmen. Zwei Beine können unendliche Sehnsüchte tragen – und obendrein den Schrecken des Banalen. Eine gute Pantomime verdient eine zweite, und eine gute Form kann der Anziehungskraft einer neuen Gestalt nicht widerstehen. Heute läufst du mit dem Rudel, aber morgen wachst du auf und stellst fest, dass sie weg sind; dein Körper in einer ungewohnten Form. Jetzt haben wir den Salat – the fat is in the fire.


Claudia Holzinger, Lilly Urbat und Janina Zais zeigen, was passiert, wenn wankelmütige Form auf dauerhafte Loyalität trifft: Ein Zusammenprall mit Identitäten, oddly specific. Körperfarbe dient ihnen als zweite Haut, die sie leitet, wenn sie sich in die Form von Objekten oder die Haltung von Tieren beugen. Sie zeigen sich als Comic-Figuren, Fahrzeuge und Wolkenkratzer. Verkitscht bürgerliches Begehren wird eins mit seiner Fantasie, wenn die Körper die Eigenschaften von Bestien, Objekten, Architektur und Ikonen annehmen. Doch die Verführung ist real, denn hinter einer lustvollen Inszenierung verschwindend, knüpfen Holzinger, Urbat und Zais an die vor-, nach- und übermenschlichen Tropen des Spätkapitalismus an.


Doch wie viel von dem Außen, einer realen oder imaginären Umgebung, kann ein Körper tragen? Wie viel Spiel ist vorhanden, wenn alle Formen, die man annehmen kann, bereits Teil einer vorgefertigten kulturell-konsumistischen Traumlandschaft sind, die der Vorstellungskraft die Grenzen setzt? Voller Tatendrang suchen Zais, Holzinger und Urbat nach einer körperlichen Verbindung zu einem riesigen ikonografischen Feld, indem sie die Prämisse der Studiofotografie umdrehen: Statt nach dem idealen Bild eines Körpers zu suchen, geht es ihnen darum, den Körper eines Bildes zu finden. „Now we have the Salad“ greift den Überschwang des massenkulturellen Begehrens auf und zelebriert ihn als hart kodierte Identitäten, vermengt mit einem salzigen Dressing. Es zeigt, dass, egal wie absurd, alle Körper sich unter ihrer Identität beugen müssen, sie können gar nicht anders.

Austellungsansicht von Claudia Holzinger und Lilly Urbat in Hamburg
Austellungsansicht von Claudia Holzinger und Lilly Urbat in Hamburg
Austellungsansicht von Claudia Holzinger und Lilly Urbat in Hamburg
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Austellungsansicht von Claudia Holzinger und Lilly Urbat in Hamburg
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