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Frühe Jahre

Reinhard Friedrich Urbat (1946-2019, Sohn von Otto Franz und Berta Urbat) galt bereits zu Lebzeiten als Legende: der Lebemann und Visionär aus Vorra in Mittelfranken fand bereits während seiner Kindheit und Jugend auf dem Internat in Feuchtwangen die eigene professionelle Berufung. So entschied sich der Wehrdienstverweigerer nach der Schulausbildung ein Studium der Messtechnik und des Ingenieurswesens an der Fachhochschule in Coburg anzutreten.

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Coburger Jahre

Die turbulente Studienzeit in den späten 60er und frühen 70er Jahren verbringt Urbat mit einem "Ho-Ho-Ho Chi Minh!" auf den Lippen zwischen Elektrotechnik, Studierendenfeiern und Hörsaalbesetzungen. Auch schließt er sich der Studentenverbindung Franco Borussia an. Dort lernt er die Altherren Tochter (so hieß es in der Verbindung) Ingeborg-Marie-Luise Schneider kennen und lieben. Im Februar 1968 heiraten sie in Coburg. Die gemeinsame Tochter Kathrin Urbat kommt 1968 ebenfalls in Coburg zur Welt.

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Kreuz und Quer durch Franken

Bis 1970 lebt die junge Familie in Coburg, dann geht es für etwa zwei Jahre nach Hausen und von dort nach Erlangen. Die Umzüge sind beruflich bedingt. Herausragende Erfahrungen in der Geschäftswelt sammelt Reinhard Urbat in der 1969 als Gossen GmBH (heute Gossen Metrawatt International GmbH) neu formierten Firma für Belichtungs- und Messtechnik mit Sitz in Erlangen. Urbat schafft es, sein akademisches Wissen gewinnbringend und mit Außenwirkung einzusetzen.

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Mehr messen, mehr wissen

Aus jener Zeit stammt auch die in Zusammenarbeit mit Klaus Peter Weber entstandene, 1974 veröffentliche 2. Auflage des Buches „Mehr messen, mehr wissen. Ein Messtechnik-Kurs für den jungen Elektro-Handwerker“. Sich durch Präzise Beobachtung des Sachverhaltes einen strategischen Vorteil verschaffen und die Grundlagen für professionelles Handeln ausloten – diese Aufmerksamkeit und situationsspezifische Herangehensweise ist HOLZINGERurbat bis heute zu eigen.

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Kontron

Nach diesem Erfolg wechselt Reinhard Urbat geschickt von Gossen zur aufstrebenden Firma Kontron, die zu diesem Zeitpunkt weltmarktführend im Bereich Einplatinencomputer, sowie eingebetteter Rechnertechnologie zu Mess- und Steuerzwecken ist. Hier verbindet sich Urbats Expertise in der Messtechnik mit den neuesten Innovationen aus dem Bereich der Informationstechnologie – in der bei Kontron herrschenden Atmosphäre voller Innovationsdrang und Erfindungsgeist entwickelten sich die Keime so mancher Ideen, die noch heute den Erfolg von HOLZINGERurbat sichern. Zeitgleich baut Urbat unweit des Melanchthon Gymnasiums in Nürnberg eine Filiale von Kontron auf und zieht 1976 mit seiner Familie weiter nach Nürnberg.

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Rückkehr

Bei Kontron lernt Reinhard Urbat Elisabeth Woltmann kennen und verlässt daraufhin seine Frau und Tochter, etwa um 1980. Er zieht zurück nach Vorra, in ein von ihm selbst errichtetes Holzhaus, welches er auf dem ehemaligen Schafshügel seines Großvaters gebaut hatte. Gemeinsam mit Elisabeth Woltman wird Urbats erster Sohn und zweites Kind Johannes Woltmann 1986 zur Welt kommen, jedoch erfährt Reinhard Urbat dies erst einige Jahre später.

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Zweite Ehe

Da Reinhard Urbat Zeit seines Lebens viel unterwegs ist, lernt er in der Krone zu Vorra die junge Kellnerin Anneliese Morner kennen. 1986 heiratet diese Reinhard Urbat und die beiden ziehen in den Nachbarort Artelshofen. Im Jahr 1988 kommt nun schließlich die Tochter Lilly Monika Urbat zur Welt. 1989 wird bereits ein zweiter Schössling geboren; Magnus Klaus Urbat stellt das vierte und letzte der Urbatschen Kinder dar. Privat war Urbat nie Freund von moralinsauren Lebensentwürfen. Mit einer bunten Patchwork-Familie war er seit den 80ern auch im Privaten seiner Zeit weit voraus.

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Die urbat GmbH

Reinhard Urbat wäre nicht der präzise Messtechniker gewesen, als der er in die Firmengeschicht einging, wenn er nicht auch bei Kontron die Zeichen der Zeit gesehen hätte. Weit vor Kolleg_innen und Firmenleitung sah er die schweren Zeiten, die auf das Unternehmen, besonders nach dem Verlust der Anteile am immer wichtigeren Heimcomputermarkt zukamen. Mit klarem Blick erkannte er die Probleme und Verwerfungen in Betriebsstruktur, Fertigungsabläufen und Vertriebswegen – und die Möglichkeit, es besser zu machen. Statt mit dem Schiff zu sinken, schlug er geschickt aus seinen Beobachtungen Kapital, trennte sich einvernehmlich von Kontron und gründete die urbat GmbH – der erste offizielle Schritt auf dem Weg zur heutigen HOLZINGERurbat Gruppe.

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Garantiert nicht auf dem Holzweg

Georg Holzinger (*04.08.1957 in Weichselgarten, als erster Sohn von Erna und Paul Holzinger aus Biedenbach) gilt vielen als Informatiker mit Herz am rechten Fleck – und gleichzeitig als genialer Softwareingenieur, der keine Herausforderungen scheut. Schon früh begeisterte er sich für das damals noch sehr neue Feld der Informationstechnologie und musste sich damit gegenüber dem Plan seiner Eltern, die für ihn als Erstgeborenen zunächst den Beruf des Pfarrers bzw. als zweite Option, das Schreinerhandwerk vorsahen, durchsetzen. Erstes technisches Verständnis und Geschick eignete er sich auf dem heimischen Bauernhof in Biedenbach bei Velden/Vils an, auf dem er Maschinen, Fahrzeuge sowie Klein- und Haustechnik schnell hauptverantwortlich instandhielt und nicht selten verbesserte.

Umzug nach Buchbach

Bereits während seiner Schulzeit zog Georg Holzinger vom elterlichen Bauernhof in Biedenbach zu seiner Großtante Therese Schweiger nach Buchbach, die sonst nach dem Tod ihres Mannes allein im innerörtlichen Bauernhof hätte leben müssen. Auf seine Realschulzeit in Vilsbiburg schloß Holzinger ein Studium an der TH Landshut an. Im Studium der Informatik ging der von Freund_innen und Familie liebevoll als Technikfreak bezeichnete junge Mann, voll auf. Die Steegerin Monika Schnepf, mit der er später gemeinsam ein Haus bauen, eine Familie gründen und seine Firma Holzinger Software- und Systemengineering führen wird, lernte er bereits mit 16 Jahren durch die gemeinsamen sonntäglichen Kirchgänge kennen. Monika Holzinger beschreibt Georg zu dieser Zeit als einen Mann mit blonden Locken und einem violetten "Sternchenanzug", und meint damit seinen dunklen Sonntagsanzug aus Samt, bedruckt mit silbernen Monden und Sternen.

Zwischen Familie und Firmware

Auf den Abschluss als Diplom-Softwareingenieur (TH) folgte eine steile Karriere bei diversen Unternehmen – zunächst machte er einige Erfahrungen in der direkten Codeentwicklung, doch weil er von Kolleg_innen teils über die Abteilungen hinweg für seine Präzision und Arbeitsdisziplin bekannt wurde, wurde er zunehmend in der Qualitätskontrolle und in der Projektleitung eingesetzt. In der Bergstrasse 10 in Buchbach, auf der alten Obstbaumwiese des Bauernhofs seiner Großtante Therese Schweiger bauten er und Monika Schnepf das Haus, in dem in Zukunft nicht nur die Familie Holzinger sondern auch die Firma Holzinger Software- und Systemengineering zuhause sein sollten.

Erst Haus, dann Hochzeit, dann Familie

Weihnachten 1985 zog Georg Holzinger gemeinsam mit Monika Holzinger und seiner ersten Tochter Claudia Holzinger in das Haus in der Bergstrasse ein. Waren diese bereits standesamtlich verheiratet, folgte die große kirchliche Trauung erst im August 1986. Durch die Anstellung bei der k+w Thun war er vermehrt auf Auslandseinsätzen in der Schweiz unterwegs, auf denen ihn auch seine Frau und Tochter mehrmals begleiteten. Der Auftrag der Fuji Foto-Film, Plant 1, in Tilburg, Niederlande markiert den Beginn einer langen Tradition des Programmierens von Hochregallager-Leit-Software, was langsam aber sicher den Hauptteil aller Projekte ausmachte.

HOLZINGER Software und Systemengineering

Während er in den 80er Jahren aus Gründen familiärer Absicherung, des Hausbaus und seiner Beteiligung an der Familiengründung zunächst einige Jahre gezögert hatte, wurde ihm zunehmend bewusst, dass die Entwicklung des Computers zur Massenware unser heutiges digitales Informationszeitalter einläuteten. Die Zeit war reif, ein eigenes Unternehmen, mit eigener Spezialisierung zu gründen und so auch endlich eigene Standards zu setzen. Genau zehn Jahre vor der Jahrtausendwende und zwei Jahre vor der Geburt seiner zweiten Tochter Marina Tamara im Jahr 1992 war es dann soweit: HOLZINGER Software-und Systemengineering wurde gegründet.

Hidden Champion im Keller

Im Boden ging es weiter: wie die Geschichte anderer IT-Firmen, beginnt auch die der Firma Holzinger im häuslichen Umfeld: statt einer Garage wurde der heimische Keller zur Softwareschmiede umfunktioniert, das Untergeschoss des an einem Hang gebauten Familienhauses zu Geschäftsräumen mit 2 Büros, einem Serverrraum und einem Besprechungszimmer ausgestattet und eingerichtet. Von nun an ging es jeden Tag unter Tage. Das Unternehmen wuchs auf 6 fest angestellte Mitarbeiter_innen in den Bereichen IT und Verwaltung. Hinzu kamen projektbezogen oft eine Vielzahl von Freiberufler_innen, die in der Realisierungsphase so manch eines ehrgeizigen Entwicklungsvorhabens, den Keller der Familie Holzinger bevölkerten. Wenn es auch manchmal eng wurde, Georg Holzinger lies den Beschäftigten stets genug Freiraum, mit unkonventionellen Ansätzen die aktuelle Aufgabenstellung zu bewältigen – zentrales Management, dezentrale Lösungsansätzen und flache Hierarchien – diese innovationsfördernden Eigenschaften prägen die Unternehmenskultur der HOLZINGERurbat Gruppe bis in die Gegenwart.

Umfassende Fürsorgearbeit

Und wie in den meisten Geschichten von Familienunternehmen ist auch Holzinger System- und Softwareengineering nie nur eine One-Man-Show gewesen. Nein, zurecht darf man behaupten, dass es erst die umfassende Fürsorgearbeit von Monika Holzinger, verheiratet mit Georg Holzinger und Chefin auf ganzer Linie war, die den reibungslosen Betrieb des Unternehmens und die Zufriedenheit der Mitarbeiter_innen garantierte: pünktlich um 13 Uhr ließen die programmierenden Massen im Souterrain den Mauszeiger fallen und machten sich auf den Weg ins Erdgeschoss, wo schon Monika Holzinger mit dem Tagesmenü wartete. Aber auch außerhalb der Pausenzeiten, wann immer ein Bug zu hartnäckig, ein Fehler zu versteckt oder eine Codezeile zu lang war, hatte Monika ein offenes Ohr, eine Tasse Kaffee und Apfel- oder Nusstaschen aus der örtlichen Bäckereifiliale. So prägte das Unternehmen eine ganz eigene Vorstellung von Human Ressource Management und Monika Holzinger die Kultur im Personalwesen der jetzigen HOLZINGERurbat Gruppe.