Erlangen
Workshopreihe des Kunstpalais Erlangen: Lilly Urbat gibt erneut Workshop am renoommierten Kunstpalais
Über TELLER TAUGHT
TELLER TAUGHT — Die Workshopreihe mit ehemaligen @juergentellerstudio -Studierenden. Strike a pose! 🧜💥
🤳 Für Fotos zu posieren gehört spätestens seit der Erfindung der Handykamera für viele Menschen zum Alltag. Es gibt unendliche Varianten von Posen, unter anderem das sogenannte Voguing. Künstlerin Lilly Urbat kennt sich mit dem Thema Posing aus – in ihren Arbeiten ist in der Regel ihr eigener Körper Projektionsfläche für ganz unterschiedliche Inszenierungen. Nach einer theoretischen Einführung in die Geschichte des Posing, sind die Workshopteilnehmer*innen gefragt eine eigene Pose zu entwickeln. Gemeinsam experimentieren wir mit unserer Körpersprache. Mithilfe der Kamera können einzelne Posen festgehalten, und im Anschluss gemeinsam über die Ergebnisse diskutiert werden.
Über die Ausstellung JUERGEN TELLER - WHERE WE COME FROM
Als einer der renommiertesten internationalen Fotografen ist Juergen Teller (*1964 in Erlangen) seit Ende der 1980er Jahre für seine unkonventionellen und authentischen Porträts, Modekampagnen und Editorials bekannt. Im vergangenen Dezember zeigte Teller, der als erster lebender Fotograf im Grand Palais Éphémère in Paris ausstellte, seine bislang umfangreichste Ausstellung mit dem Titel i need to live, die Anfang des Jahres auf der Triennale in Mailand zu sehen war.
Neben seinen kommerziellen Aufträgen hat Teller auch umfangreiche persönliche Werke geschaffen, in denen er sich mit sich selbst, seiner Familie, seinen Wurzeln und seiner Identität auseinandersetzt. Seit fünf Jahren arbeitet Teller mit seiner Frau Dovile Drizyte zusammen.
Mit der Ausstellung Where we come from kehrt er nach sieben Jahren mit seiner bisher persönlichsten Ausstellung nach Erlangen und ins Kunstpalais zurück. Die Schau beginnt mit Tellers und Drizytes verspielter Serie We are Building our Future Together aus dem Jahr 2021, die das Paar in leuchtend bunten Schutzanzügen auf Baustellen in Neapel und Venedig zeigt, im Hinblick auf ihr zukünftiges gemeinsames Leben.
Im Mittelpunkt dieser intimen Ausstellung steht Tellers Kernfamilie - er selbst, seine Frau und seine jüngste Tochter Iggy, im Umfeld ihrer jeweiligen Herkunft. In den Fotos seines Elternhauses in Bubenreuth und des Frankenwalds und denen der Heimatstadt seiner Frau, Kaunas in Litauen, fängt Teller erstaunliche Parallelen zwischen beiden Orten ein.
Von zärtlichen Momenten wie seiner romantischen Empfängnisserie The Myth bis hin zum feierlichen Spektakel der Prozession von San Paolo und der Segnung des Babys Iggy im Palazzolo Acreide in A Sciuta, 2023, vermittelt Teller seine unersättliche Neugier auf das Leben und bringt gleichzeitig die Zerbrechlichkeit der menschlichen Existenz zum Ausdruck.
In der immersiven Videoprojektion Men (6'46") erzählt Teller eine Geschichte, die er bei seiner ersten Begegnung mit seinem Schwiegervater Mykolas gehört hat. Für die Videoarbeit spielte Teller die gleichermaßen ernste, groteske und fesselnde Geschichte mit dem Schauspieler Alexander Skarsgård im Jahr 2023 im Norden Schwedens nach. Sie ist nicht zuletzt eine vielschichtige Betrachtung von Tellers schwieriger Beziehung zu seinem verstorbenen Vater.
Am vergnüglichsten ist jedoch die jüngste Serie Iggy Teller does Teller, in der Teller für das Document Journal seine ikonischen Bilder mit seiner Tochter als Star neu inszeniert hat. Auf schelmische Weise nimmt Iggy die gleichen Posen ein wie die ursprünglichen Motive - sie schlüpft aus einer Tasche wie Victoria Beckham oder trägt eine rosa Perücke im Bett wie Kate Moss auf dem berühmten Foto Young Pink Kate, London 1998.
Where we come from verkörpert Tellers Sinn für Ehrlichkeit und Vertrauen - in seine Themen, seine Arbeit, seine Familie und seine Einstellung zum Leben.
TELLER TAUGHT mit LILLY URBAT – SA, 06.07.2024, 14 Uhr